Cuvée vom Berg 2014

Lage und Boden

Seit vielen hundert Jahren wird am Spitzerberg Weinbau betrieben. Weil es ein extrem trockener Berg ist, hielt man früher das ganze Jahr über die „Reihen offen“. Das heißt, man verhinderte das Wachstum von konkurrierenden Pflanzen, um die Reben nicht noch mehr des lebensnotwendigen Wassers zu berauben. Jedesmal, wenn ein starker Regen einsetzte, wurden dann große Bodenmengen von den Hängen abgeschwemmt. Am Ende des Regens fuhren die Bauern mit den Pferdewagen vor, schaufelten die Erde mühsam wieder auf den Wagen, schleppten sie hoch zum oberen Ende des Weingartens und luden sie dort wieder ab. Eine Sisyphus-Arbeit.

Heute wissen wir, dass wir mit sehr gezielter Einsaat von Kräutern und Blumen zwischen den Rebreihen ein Abschwemmen verhindern können, ohne die Reben zu sehr unter Trockenstress zu setzen. Gleichzeitig fördern wir auf diese Art die Vielfalt in den Weinbergen und geben Bienen und anderen Insekten Nahrung und Lebensraum.

Doch durch die vielen Jahrzehnte der Abschwemmungen erkennen wir große Bodenunterschiede zwischen den weiter oben liegenden Bereichen eines Weingarten und seinem Fußteil. Der letzte, flachauslaufende Bereich jeder Parzelle hat mehr Bodenauflage und daher eine ganz andere Speicherfähigkeit für Wasser als die sehr kargen, steinigen hochgelegenen Bereiche. Naturgemäß verhält sich der Reifeverlauf auch anders. In sehr trockenen Jahren sind es die Fußbereiche der Weinberge, die harmonisch und balanciert reifen, während die oberen Bereiche mit extremen Bedingungen zu kämpfen haben. In Jahren mit starken Niederschlägen im Spätsommer und Herbst sind es die oberen Bereiche, die früher reifen, während die Fußenden noch das Wasser abbauen müssen.

Ernte und Ausbau

Logisch, dass auch der Geschmack der Trauben vom wohlgenährten Fuß der Parzellen anders ist als am kargen oberen Ende. Und genau deswegen ernten wir sie getrennt: In jedem Weingarten separieren wir scharf nach der Geschmacksgrenze. Es sind meistens etwa 10 bis 20 Prozent jeder Parzelle, die extra geerntet werden. Und diese Trauben der Fußlagen von allen unserer Weinberge entlang des Spitzerberges vermählen wir zur „Cuvée vom Berg“. Daraus ergibt sich etwa ein Traubenanteil von ca 60% Blaufränkisch, 20 % Syrah, und der Rest sind Merlot, Cabernet Franc usw.

Wie bei allen unseren Weinen arbeiten wir auch bei der Cuvée vom Berg nur mit natürlichen Hefen, die Trauben vergären langsam und bei mäßiger Temperatur, der Wein reift zwei Jahre im Holzfass und wird während dieser Zeit nur einmal vorsichtig umgezogen.

Die Cuvée vom Berg ist ein beeindruckender, sehr verführerischer Wein mit Frucht, Finesse und einer spannenden Säure. Ein Wein, der sich besonders gut zum glasweisen Einsatz eignet, weil er mit längerer Belüftung immer expressiver wird.

Jahrgang 2014

Der Jahrgang 2014 war von einem aussergewöhnlich schwierigem Vegetationsende gekennzeichnet. Ab Mitte August setzte Regen ein, teilweise in riesigen Mengen, und die feuchte Temperatur hielt einige Wochen lang an. Beeren und Stiele der bereits reifenden Trauben wurden von starker Fäulnisgefahr bedroht, weshalb die Winzer dazu tendierten, möglichst früh zu ernten. Wir gingen aber den umgekehrten Weg und warteten auf die perfekte Reife, mit dem Nachteil, dass wir viele Trauben nicht verwenden konnten. Im Endeffekt betrug der Gesamtertrag in diesem Jahrgang nur knapp 40% einer durchschnittlichen Ernte.

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  • Sorten Blaufränkisch 60%, Syrah 20%, 10% Merlot; Cabernet Franc usw.
  • Alkohol 12%
  • Restzucker 1g
  • Säure 5,4 g
  • Flaschen 4.000 / 0,75l

Bewertungen

  • Robert Parker Wine Advocate 90

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